1. Wer bist du?
Barbara Otten: Barbara Otten, fröhliche und flotte Oma, im Landkreis München
2. Wie bist du zur Schauspielerei gekommen?
Barbara Otten: Als Tochter des einzigen Preußen einer Münchner Volksbühne bin ich direkt ins Amateurschauspiel hineingeboren. Ich wurde, ohne gefragt zu werden, im Kindertheater auf die Bühne gestellt – die Leidenschaft fürs Schauspiel hat sich dabei entwickelt.
3. Welche Ausbildung oder Erfahrung hast du in der Schauspielerei?
Barbara Otten: 60 Jahre Erfahrung auf, vor und hinter der Bühne. Mein (unser) Jahrzehnte langer Regisseur, Theaterleiter und „Lehrherr“ im Theater war ein hochangesehener und sehr gefragter Seminarleiter und Lehrkraft beim Bayerischen Verband für Amateurtheater. Durch dessen „harte“ Ausbildung durfte ich das Schauspielhandwerk lernen.
Hinter der Bühne habe ich meine Fähigkeiten für Maske durch Ausbildungen beim Gärtnerplatz Theater erlangt.
Viele verschiedene Workshops und Seminare mit hochqualifizierten Seminarleitern, durchgeführt vom Bayerischen Amateurtheater Verband, durfte ich besuchen und wurde später selbst zur Seminarleiterin.
Im Rahmen meines 9-jährigen Amts als Theaterleiterin eines großen Amateurtheaters habe ich weitere Fortbildungen in Bezug auf Theater, Schauspiel und Organisation sowie Theaterleitung absolviert.
4. Welche Art von Rollen spielst du am liebsten – und warum?
Barbara Otten: Auf Grund meiner Wandelbarkeit durfte ich die Rolle als „jugendliche Liebhaberin“ schon mit Mitte 20 (häufig geht das bis 40) ablegen. Dieser Umstand sorgte dafür, dass ich ganz viele verschiedene, wunderbare Rollen spielen durfte: von der aufgetakelten, ungeliebten Sommerfrischlerin, über ein „leichtes Mädchen aus Hamburg“, bis hin zur türkischen Putzfee, genauso aber auch die bayrische Haushälterin im „5. Gebot“ gehören meine Lieblingsrollen sowohl ins Genre „Drama“ vor allem aber sind sie in der Komödie zu finden.
Es ist wirklich schwer aus den 40-50 verschiedenen, facettenreichen und so unterschiedlichen Rollen eine Lieblingsrolle rauszufinden.
5. Was macht für dich eine großartige Rolle aus?
Barbara Otten: Wenn diese Rolle eine Geschichte erzählt und wenn diese Rolle das Potential hat, die Zuschauer anzusprechen.
In diesem Zusammenhang habe ich mal folgenden Satz eines Zuschauers gehört: „Des war wieder so schee heut, da brauch i heut Abend glei a Tabletten weniger!“
6. In welchen Filmprojekten, Theaterstücken oder anderen Produktionen warst du bereits zu sehen?
Barbara Otten:
2023 Heustadlbluad (Bayermovie Film – Regie und Schauspiel)
1966 – heute Volksbühne Neubiberg Ottobrunn ca. 41 verschiedene Rollen als Darsteller, seit 1997 17 verschiedene Stück als Regisseurin, 9 Jahre Gesamtleiterin des Verein.
Verschiedene Komparsen Rollen mit und ohne Text („Regina auf den Stufen“, „Tatort“, „Millennium“)
Verschiedene Image- und Werbefilme.
7. Hast du spezielle Fähigkeiten, die du in deinen Rollen einbringst?
Barbara Otten: Dialekte, Akzente, Sprachen und jede Menge Mimik – und der Mut, das Kostüm in allen Details der Rolle anzupassen: von Kopf bis Fuß! Oder einfach gesagt: Mut zur Hässlichkeit!
8. Was inspiriert dich als Schauspieler/in / Darsteller/in?
Barbara Otten: Inspiriert haben mich alte Volksschauspieler und Originale: Erni Singerl, Heidi Kabel, Barbara Kröller und Grete Weiser. (viele Grüße aus dem Jenseits)
Inspirierend finde ich nicht nur alleine die Freude ich dem Publikum bereite, sondern auch in ganz starkem Maße wenn man das Publikum fesseln kann. Dieser Moment, wo ich das Gefühl habe: „Jetzt habe ich sie (das Publikum)“ Mit der Geschichte, mit dem Spiel, mit dem Moment. Jetzt haben sie (das Publikum) das hier und jetzt verlassen und sind in die Geschichte eingetaucht.
Außerdem inspiriert mich die Aus- und Weiterbildung von Amateurschauspielern. Das wachsen in die Rolle und über sich selbst hinaus.
9. Was sind deine Ziele und Träume als Schauspieler/in / Darsteller/in?
Barbara Otten: Ich möchte eigentlich so viel wie möglich spielen – oder auch Regie führen. Auf der Bühne und beim Film!
Als Rollen würde mich „die komische Alte“ reizen oder der „Besuch der alten Dame“. Mich reizen sowohl hintergründige wie auch humorige Rollen.
10. Drei Fun Facts über dich, die die Leute überraschen könnten.
Barbara Otten: Dass ich eine „Lachwurz“ bin und mich am allermeisten über „Hoppalas“ lachen kann. Oftmals tut mir das leid – ich möchte niemanden auslachen, aber Situationskomik ist für mich das allergrößte.
Ich bin sehr ehrgeizig, gewissenhaft, zuverlässig, genau und gerne auch mal „Dipfelscheißerisch“ (letzteres kommt nicht immer gut an)
Leistungssport nimmt bis heute in meinem Leben viel Platz ein: vor meiner großen „Amateurschauspiel-Kariere“ hatte ich eine „große AmateurRennreit-Kariere“ die mit einem zweiten Platz im bedeutendsten Amazonen-Rennen Deutschlands im Preis der Perlenkette in Neuss gipfelte.
11. Hast du ein Lieblingszitat oder Motto, das dich begleitet?
Barbara Otten: Nö.
12. Welcher Film oder welches Theaterstück hat dich besonders geprägt?
Barbara Otten: Geprägt hat ich keins, aber mein absoluter Lieblingsfilm ist „Manche mögens heiß“
13. Wie gehst du mit Herausforderungen oder Kritik in deinem Beruf um?
Barbara Otten: Herausforderungen packe ich an. Kritik ist für mich nicht grundsätzlich negativ. von Menschen, die mir wirklich was zu sagen haben, höre ich sie mir gerne an, denke drüber nach und versuche, wenn es die Chance eines nächsten Mal gibt, es besser zu machen. Ansonsten stehe ich zu dem, was ich gemacht habe.
14. Was war deine bisher größte Herausforderung in der Schauspielerei – und wie hast du sie gemeistert?
Barbara Otten: Meine größte Herausforderung war die Umstellung von Bühne auf Film: vor allem bei jeder Wiederholung, oder neuen Einstellung, das exakt gleiche wieder zu machen, zu bewegen und zu sagen. Dafür habe ich mir eine Choreografie für jeden Satz überlegt, mit wechselndem Erfolg, weil mein Temperament (und meine Mimik) hin und wieder einfach mit mir durchgeht.