
30 März Nachruf
Zum Abschied von Wolfgang Otten
„Das Drehbuch des Lebens hat stets das gleiche Ende.“
Mit großer Trauer, aber vor allem mit einem dankbaren Lächeln erinnern wir uns an Wolfgang Otten, der im Februar diesen Jahres zu früh von uns gegangen ist. Unser „Graf von Schlittenschlehn“ wird in unseren Herzen bleiben und uns immer ein Lächeln auf das Gesicht zaubern.
Leidenschaft fürs Schauspiel
Der gebürtige Rheinländer Wolfgang Otten entdeckte die Leidenschaft fürs Schauspiel erst mit dem Umzug nach München. Durch seine Ehefrau Barbara und seine Schwiegereltern Ruth und Richard kam er als „waschechter Preiss“ zur Volksbühne Neubiberg Ottobrunn und hat dort die Bretter, die die Welt bedeuten, kennen lernt. Der ungeliebte „Preiss“ darf in kaum einem Bauernstück fehlen. In den frühen 80er Jahren waren selbige jedoch rar gesät im Münchner Umland.
Unzählige kleine und große Rollen durfte Wolfgang in 35 Bühnenjahren verkörpern. Dafür war ihm selten etwas zu aufwendig: selbst seine „prachtvoll ergraute Matte“ färbte er sich einst dunkelbraun für eine Rolle. Er ließ sich Bärte stehen, zwängte sich in die ulkigsten Kostüme und tapste halb blind ohne Brille über die Bühne, weil das so sein sollte.
Durch Blutsverwandtschaft zum Film gekommen
2022 kam er dann „durch Blutsverwandtschaft“ zum Film und verkörperte hier den „Graf von Schlittenschlehn“ im ersten Teil der Bad Seehaus Reihe „Heustadlbluad“. Schon nach den ersten Momenten beim Dreh stellte er fröhlich fest: „das zwar ganz anders als Theater, aber es kommt mir sehr gelegen, dass ich meinen Text nur Szene für Szene lernen muss.“ Er hat schnell Gefallen gefunden an der Arbeit vor der Kamera. So war es für ihn völlig klar, dass er auch im zweiten Teil dabei sein möchte. Trotzdem es für ihn, durch seine Krankheit, eine erhebliche Anstrengung beutete, gab er auch im kommenden zweiten Teil „Taschenzwiebel“ den charmanten und herzerwärmenden Grafen.
Aber nicht nur dass: auch hinter der Kamera, beim Kulissenbau hatte er sichtlich Spaß, sein handwerkliches Geschick einzubringen. Ohne Wolfgang würde es den Ortskern von Bad Seehaus, so wie er ist, vermutlich gar nicht geben. Denn unser schönes fiktives Dorf ist auf seinem Hof entstanden. Auch weitere Motive, welche in unseren Filmen zu sehen sind, verdanken wir Wolfgang. Seine finanzielle Unterstützung unserer Projekte zeugte von seinem unermüdlichen Glauben an unsere gemeinsame Vision.
Unermüdlicher Glauben an die Vision
Sein unerschütterlicher Humor und seine ebenso tiefgründigen Gespräche werden und ebenso fehlen wie seine locker-flockigen Sprüche, mit denen er jeden noch so stressigen Drehtag aufheiterte. Seine intensiven Gespräche, sein ansteckendes Lachen und seine Herzlichkeit hinterlassen eine Lücke, die schwer zu füllen sein wird. Für seine Schauspielkollegen am Set war er stehts ein angenehmer Gesprächspartner, für seine Familie immer ein guter Freund und Ratgeber.
Lieber Wolfgang, Du warst und bleibst ein unverzichtbarer Teil von uns. Du warst ein wunderbarer Schwiegervater, Vater, Ehemann, Opa, Freund und Kollege. Wir werden Dein Andenken in Ehren halten, (wie versprochen) stets mit einem Lächeln auf den Lippen an unsere gemeinsamen Momente denken und die Premiere unseres gemeinsamen Films mit „Glanz und Gloria“ feiern.
In liebevoller Erinnerung,
Dein gesamtes Bayermovie Media Team